Paul Homeyer

Dedicatee

Gender
male
Profession
organist, professor
Birth
26th October 1853
Death
27th July 1908
MRI-Identifier
mri_pers_00036

Name
Paul Joseph Maria Homeyer
Used Name
Paul Homeyer

References to Reger
    Dedicatee
References to others
  • Königl. Konservatorium der Musik Leipzig

1.

1.1.

Paul Homeyer (undatiert). – Abgebildet in , hrsg. und redigiert von Bruno Volger, Leipzig 1907/08, S. 62.
Paul Homeyer (undatiert). – Abgebildet in Sachsens Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild, nebst einem Anhang: „Nichtsachsen“, hrsg. und redigiert von Bruno Volger, Leipzig 1907/08, S. 62.

Paul Homeyer wurde am 26. Oktober 1853 in Osterode (Harz) geboren. Er studierte am Konservatorium und an der Universität Leipzig und unternahm in der Folge Konzertreisen nach Italien und Österreich. Ab 1884 wirkte er in Leipzig als Organist am Gewandhaus und ab 1885 auch als Lehrer für Orgel und Musiktheorie am Konservatorium. 1903 erhielt er eine Professur. Homeyer gab zudem Werke von Bach, Mendelssohn Bartholdy und Schumann heraus. Er starb am 27. Juli 1908 in Leipzig.

1. Reger-Bezug

Reger hatte bereits Ende 1899 damit begonnen, Homeyer mit Neuerscheinungen zu versorgen.1 Im Februar 1900 rezensierte er darüber hinaus in der Zeitschrift Die Redenden Künste eine von Robert Schwalm herausgegebene Orgelschule, an der Homeyer mitgewirkt hatte, in sehr wohlwollender Weise.2 Auch die Widmung von Heft 1 der Ende August 1902 erschienenen Zwölf Stücke op. 65 mag mit dem strategischen Ziel erfolgt sein, den in Leizpig einflussreichen Künstler als Interpreten zu gewinnen. Doch scheint sich der erhoffte Erfolg nicht eingestellt zu haben. Vielmehr setzte Reger auf den designierten Thomaskirchen-Organisten Karl Straube, der 1908 auch Homeyers Nachfolger als Gewandhaus-Organist werden sollte, “um den Leipzigern zu zeigen, was Orgelspielen heißt, nachdem der grandiose Faulpelz Homeyer alles in sanften Schlaf gesenkt hat!” (Brief vom 26. November 1902 an Straube).3 1907 wurde Reger Homeyers Kollege am Leipziger Konservatorium.


1
Die Initiative, Homeyer mit Regers Werk bekannt zu machen, ging vermutlich von Georg Göhler aus, der Homeyer als Interpreten für die Choralphantasie op. 27 vorschlug (vgl. Brief Regers vom 28. Oktober 1899 an Göhler, in Der junge Reger, S. 454). Obwohl es zu dieser Aufführung nicht kam, sandte Reger an Homeyer wohl bald darauf auch den Erstdruck seiner I. Sonate fis-moll op. 33 zur Ansicht (vgl. Brief vom 27. Dezember 1899 an Göhler). Auch von den Zwölf Stücken op. 59 ließ Reger Homeyer eines seiner Freiexemplare zukommen (vgl. Brief vom 4. September 1901 an Henri Hinrichsen).
2
6. Jg. (1899/1900), Heft 19/22 (13. Februar 1900), S. 306.
3
Fritz Stein erinnerte sich, zur Abschlussprüfung am Leipziger Konservatorium im Jahr 1906 Regers Choralphantasie »Wie schön leucht’t uns der Morgenstern« op. 40 Nr. 1 »heimlich bei Straube studiert« und damit auch seinen eigentlichen Lehrer Homeyer damit überrascht zu haben: »Da bedurfte es erst eines flammenden Appells an das „Kuratorium“, um diese aufrührerische Absicht durchzusetzen. Nach Gelingen des „gefährlichen Experiments“ war der bärbeißige, im Grunde aber gutmütige Homeyer doch stolz darauf, daß zum ersten Male einer seiner „Schüler“ ein Werk Regers im Konservatorium gespielt hatte« (vgl. Stein 1941, S. 31).
Object reference

Paul Homeyer, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00036.html, last check: 1st November 2024.

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