Gustav Schreck
Dedicatee, Performer
1.
1.1.
Gustav Schreck wurde am 8. September 1849 in Zeulenroda (Fürstentum Reuß älterer Linie) als Sohn eines Strumpfwirkers geboren, absolvierte eine Ausbildung am Lehrerseminar in Greiz (1863–1867) und arbeitete kurz als Dorfschullehrer, bevor er 1868 ein Musikstudium am Leipziger Konservatorium aufnahm. Ab 1870 verdingte er sich als Musiklehrer an einem Privatgymnasium im finnischen Wyborg (heute zu Russland gehörig), ab 1874 lebte er als freischaffender Künstler wieder in Leipzig. 1887 wurde Schreck als Lehrer für Theorie und Komposition ans Konservatorium berufen (Emeritierung 1917) und 1892 schließlich zum Thomaskantor ernannt (sein Nachfolger wurde 1918 Regers Intimus Karl Straube). Er war 1900 Gründungsmitglied der Neuen Bachgesellschaft, ab 1901 fungierte er als deren Schriftführer. Gustav Schreck starb am 22. Januar 1918 in Leipzig.
Schreck komponierte vor allem geistliche Chormusik (Motetten, Kantaten und Oratorien), aber auch Kammermusik (u.a. Fagott- und Oboen-Sonaten sowie ein Nonett für Blasinstrumente) sowie eine Phantasie und Fuge für Orgel und Orchester op. 22.
1. Reger-Bezug
Am 4. März 1905 leitete Gustav Schreck die Uraufführung von Regers Choralkantate »O Haupt voll Blut und Wunden« WoO V/4 Nr. 3 in der Leipziger Thomaskirche sowie Ende des Jahres eine Aufführung der Choralkantate »Vom Himmel hoch, da komm ich her« WoO V/4 Nr. 1. Als Schreck 1909 anlässlich der 500-Jahrfeier der Leipziger Universität nicht nur die Festkantate schrieb, sondern auch die Ehrendoktorwürde verliehen bekam, bemerkte Reger gegenüber Reinhold Anschütz despektierlich: “[…] dabei hat man aber ganz übersehen, daß in Leipzig noch ein anderer Musiker wohnt, dem ganz allein Leipzig seinen Ruf als Musikstadt jetzt zu verdanken hat: Herrn Professor A. Nikisch! […] In der Welt draußen schüttelt man den Kopf” 1. Kurz zuvor hatte Reger Schreck und dem Thomanerchor noch die Motette »Mein Odem ist schwach« op. 110 Nr. 1 gewidmet, deren Uraufführung noch im selben Jahr jedoch von Kurt Kranz geleitet wurde.
Object reference
Gustav Schreck, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00228.html, last check: 1st November 2024.
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