Gertrud Fischer-Maretzki

Correspondence, Performer

Gender
female
Profession
singer
Birth
4th March 1873
Death
10th June 1929
MRI-Identifier
mri_pers_00203

Name
Gertrud Alma Fischer-Maretzki
Used Name
Gertrud Fischer-Maretzki
Birth Name
Maretzki

References to Reger
    Correspondence, Performer
References to others

1.

1.1.

Getrud Fischer-Maretzki. – Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Elsa Regers Fotoalbum.
Getrud Fischer-Maretzki. – Max-Reger-Institut, Karlsruhe, Elsa Regers Fotoalbum.

Gertrud Fischer-Maretzki, geboren am 4. März 1873 in Berlin, studierte zunächst Klavier an der dortigen Hochschule für Musik sowie bei Edouard Samuel in Brüssel. Ebenso erhielt sie Unterricht von Ernst Jedliczka und Friedrich Gernsheim. Sie trat danach als Konzertpianistin auf und begann sich schon in dieser Zeit für Regers Musik zu interessieren. Erst nach ihrer Heirat mit dem Berliner Arzt Dr. Eugen Fischer verlegte sie sich auf den Gesang und erzielte mit ihren Konzertabenden in zahlreichen Großstädten Erfolge. Sie galt als eine der besten Reger-Interpretinnen ihrer Zeit und gründete um 1912 zusammen mit dem Geiger Alexander Schmuller und dem Pianisten Leonid Kreutzer das Berliner Regerensemble, das bis 1914 konzertierte. Die Altistin wurde dabei für ihre “umfangreiche, etwas dunkel timbrierte Stimme von großer Modulationsfähigkeit” gerühmt.1 Gertrud Fischer-Maretzki starb am 10. Juni 1929 in Berlin.


1
Hermann W. Draber, »Unsere Künstler. Gertrud Fischer-Maretzki«, in Neue Musik-Zeitung XXXIII/1 (Oktober 1911), S. 11.

1. Reger-Bezug

Fischer-Maretzki begegnete Reger erstmals in München, vermutlich anlässlich eines Konzerts des Porges’schen Gesangvereins, welcher seinerzeit von Reger geleitet wurde. Ab 1905 konzertierten beide regelmäßig miteinander, wobei Reger Fischer-Maretzki insbesondere als Interpretin seiner eigenen Lieder favorisierte. Er widmete ihr zwei Lieder (Der Postillon op. 76 Nr. 42, Der Sausewind op. 104 Nr. 5) sowie Die Weihe der Nacht op. 119 für Altsolo, Männerchor und Orchester, die von der Widmungsträgerin auch uraufgeführt wurde. Mit ihr und ihrem Mann Eugen Fischer, den er 1913 als Arzt konsultierte, war Reger gut befreundet und während seiner Berliner Konzertaufenthalte oft ihr Gast. Dass Fischer-Maretzki von Georg II. von Sachsen-Meiningen mit dem Titel Herzoglich Sachsen-Meining’sche Kammersängerin ausgezeichnet wurde, hatte sie vor allem Regers Initiative zu verdanken. Im Mai 1914 kam es zu einem schweren Zerwürfnis. Bemühungen um eine versöhnliche Beilegung des Streits schlugen fehl: “Heute nachmittags kommen Fischer’s (er u. sie) (Gertrud Maretzki) um wegen der „schönen“ Sache zu verhandeln! Ich lasse mich auf nichts ein! Ich finde, es ist der Gipfelpunkt der Unverfrorenheit, nach dem Vorangegangenen noch Versuche zu machen, diese Sache, die für mich zu Ende ist, wieder aufleben zu lassen!” 1 Das Berliner Regerensemble wurde daraufhin aufgelöst. Kurz vor seinem Tod konzertierte Reger noch einmal mit Fischer-Maretzki (am 4. April 1916 in Aachen).

Als Regers Adoptivtochter Christa sich Ende 1925 von Elsa Reger lossagte, reiste sie heimlich zu Fischers nach Berlin. Elsa Reger mutmaßte verletzt: “Sie machten Christa glauben, daß sie Regers uneheliches Kind sei.” 2


1
Postkarte Regers vom 27. Juli 1914 an Fritz Stein, in Stein-Briefe, S. 179.
2
Elsa Reger 1930, S. 194. Vgl. aber Reger-Studien 7, S. 515.
Object reference

Gertrud Fischer-Maretzki, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00203.html, last check: 21st May 2024.

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