Otto Liebmann
Correspondence, Dedicatee, Lyricist
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1.
1.1.
Otto Liebmann wurde am 25. Februar 1840 in Löwenberg (Schlesien) als Sohn des Politikers Wilhelm Otto Liebmann geboren. Er verbrachte seine Schulzeit in Berlin, Halle an der Saale sowie an der Landesschule Pforta. Ab 1859 studierte Liebmann Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften an den Universitäten in Jena, Leipzig und Halle. In Jena setzte er sich aufgrund des Einflusses von Kuno Fischer und Carl Fortlage intensiv mit Immanuel Kant auseinander. In seiner Schrift Kant und die Epigonen (1865) kritisiert Liebmann die nachkantische Philosophie von Fichte bis Schopenhauer als sepkulativen Dogmatismus und fordert die Rückkehr zu Kant. Mit diesem Werk gilt er, neben F.A. Lange und dessen Werk Geschichte des Materialismus (1865), als Mitgründer des Neukantianismus. Seine mathematischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse formte er wiederum in Leipzig unter Gustav Fechner und Wilhelm Drobisch aus. Liebmann war zu Studienzeiten Mitglied in der pflichtschlagenden Studentenverbindung Burschenschaft Teutonia Jena. 1864 promovierte er in Philosophie an der Universität Halle mit der Abhandlung De Philosophandi Methodo Commentatio Germanice et Latine conscripta. 1866 habilitierte er sich in Tübingen und stand dort auch im Austausch mit dem Ästhetiker Friedrich Theodor Vischer sowie dem Mathematiker K. Neumann.
Otto Liebmann meldete sich als Freiwilliger zum Kriegsdienst und nahm 1870 bis 1871 am Deutsch-Französischen Krieg teil. Dafür erhielt er die Kriegsgedenkmünze. 1872 wurde er außerordentlicher Professor und 1878 ordentlicher Professor für Philosophie an der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg. 1882 erhielt er einen Ruf als Nachfolger von Karl Fortlage an die Universität Jena, an der er bis 1911 als Direktor des Philosophischen Privatseminars beschäftigt war. Dort war er zudem im Wintersemester 1889 Rektor der Salana und verfasste eine Vielzahl von Artikeln für die Allgemeine Deutsche Biographie. Liebmann wurde zum Komtur des Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken wie auch zum Ritter 1. Klasse des Sachsen-Ernestischen Hausordens ernannt. Verheiratet war er mit der Tochter des Orientalisten Karl Friedrich Neumann, Julie Christine Neumann (1842–1920). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Hedwig Liebmann (*1872) und der Mathematiker Karl Otto Heinrich Liebmannn (1874–1939). Otto Liebmann starb am 14. Januar 1912 in Jena und wurde auf dem dortigen Nordfriedhof beigesetzt.1
1. Reger-Bezug
Mitte Juni, Anfang Juli 1908 komponierte Reger für die Einweihungsfeier des neuen Universitätsgebäudes in Jena den Weihegesang WoO V/6 auf ein Gedicht von Otto Liebmann und widmete das Chorwerk “Dem Dichter in besonderer Verehrung”. Die Uraufführung fand am 31. Juli 1908 in der Aula der Universität Jena, Liebmanns Wirkungsstätte, statt.
Object reference
Otto Liebmann, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00103.html, last check: 6th December 2024.
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