Hermann Ubell
Lyricist
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1.
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Hermann Ubell1, geboren am 3. März 1876 in Graz, studierte ebendort Klassische Archäologie, Neuere Kunstgeschichte und Klassische Philologie, u.a. bei Wilhelm Gurlitt, und promovierte 1900 mit einer Arbeit zur Todesdarstellung in der griechischen Kunst. Stipendienaufenthalte führten ihn in der Folge nach Rom und Griechenland und es entstanden Abhandlungen über die griechischen Bildhauer Praxiteles (1903) und Phidias (1904) sowie die Griechische Tragödie (1905). Am Museum »Francisco Carolinum« (heute: Oberösterreichisches Landesmuseum) in Linz arbeitete er ab 1903 zunächst als Kustos, 1908 wurde er dort zum Direktor ernannt. Bis zu seiner Pensionierung 1937 kuratierte er zahlreiche Ausstellungen, erweiterte die Sammlungen des Hauses und hielt Vorträge über Literatur und Kunst. Überdies gründete er die Kunsthistorische Gesellschaft Graz und wirkte als Herausgeber der Reihe »Grazer Kunst«. 1936 wurde Ubell zum Hofrat ernannt. Die letzten zehn Jahres seines Lebens verbrachte er, an Schwerhörigkeit leidend, zurückgezogen in Linz; am 13. August 1947 verstarb er nach schwerer Krankheit.
Ubell veröffentlichte zahlreiche Aufsätze zu kunsthistorischen Themen sowie zur zeitgenössischen Literatur, verfasste 1933 eine Geschichte der kunst- und kulturhistorischen Sammlungen des oberösterreichischen Landesmuseums und war zudem (ab ca. 1901) regelmäßig als Kunstkritiker der Linzer Tagespost tätig. Zudem betätigte sich Ubell auch als Lyriker. Seine Gedichte wurden zunächst ausschließlich in Literaturzeitschriften gedruckt, darunter der Jugend. 1903 erschien sein erster und einziger veröffentlichter Gedichtband Stundenreigen. Im Folgenden trat er mit seinen Gedichten nur noch selten in Erscheinung, sondern sie wurden »heimlich fast, in späteren Jahren geradezu verheimlichend«2 geschrieben. Eine weitere Sammlung – Haec est Italia diis sacra« – blieb unveröffentlicht; das Manuskript befindet sich in seinem Nachlass im Adalbert-Stifter-Haus in Linz.
Ubell stand im brieflichen Austausch mit einigen österreichischen Literaten, darunter Hugo von Hoffmansthal, Arthur Schnitzler, Hermann Bahr sowie Christian Morgenstern, mit dem er seit seiner Zeit in Rom bekannt war.
1.2. As lyricist
Neben Regers Vertonung des Gedichts Junge Ehe, das auch Carl Senn in Musik setzte, ist nur zwei weitere Lieder nach Ubell-Texten bekannt.
Parallelvertonungen zu Reger
- Junge Ehe
- Carl Senn, Nr. 2 aus: Zwei Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte (1901)
Weitere Vertonungen
- Alfred von Sponer, Jenseits allen Harms, Nr. 7 aus: Acht Lieder op. 9 (1898)
- Erkki Gustaf Melartin, Vom Rosenquell, Nr. 3 aus: Sieben Lieder op. 42 (1900)
1. Reger-Bezug
Ein persönlicher Bezug zwischen Reger und Ubell ist nicht bekannt.
Object reference
Hermann Ubell, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_01020.html, last check: 11th October 2024.
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