Robert Prutz

Lyricist

Gender
male
Profession
writer
Birth
30th May 1816
Death
21st June 1872
MRI-Identifier
mri_pers_01905

Name
Robert Eduard Prutz
Used Name
Robert Prutz

References to Reger
    Lyricist
References to others

1.

1.1.

Robert Prutz (gemalt von Adolf Neumann). – Abgebildet in  Jg. 1870, Nr. 15, S. 229.
Robert Prutz (gemalt von Adolf Neumann). – Abgebildet in Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt Jg. 1870, Nr. 15, S. 229.

Robert Prutz wurde am 30. Mai 1816 in Stettin als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er studierte 1834–38 Philologie, Philosophie und Geschichte in Berlin, Breslau und Halle. Nach seiner Promotion scheiterte er, als publizistischer Vertreter des Vormärz, aufgrund von Zwistigkeiten mit den Obrigkeiten mehrfach mit dem Versuch, sich zu habilitieren. So trug ihm etwa seine Satire Die politische Wochenstube eine Anklage wegen Majestätsbeleidigung ein, die durch Vermittlung Alexander von Humboldts abgewehrt werden konnte, und seine Berliner Vorlesung »Über deutsche Literaturgeschichte« wurde “gleich nach dem ersten Vortrage polizeilich verboten” 1. 1847 übernahm er daher in Hamburg die dramaturgische Leitung des Stadttheaters. Nach weiteren Stationen in Dresden, Berlin und Stettin wirkte er ab 1849 als außerordentlicher Professor der Literaturgeschichte an der Universität Halle. Prutz schrieb Gedichte, Romane, Schauspiele sowie literaturgeschichtliche Schriften, darunter Die politische Posie der Deutschen (1845), Das Engelchen (1851), Der Musikantenturm (1855), Die deutsche Literatur der Gegenwart (1859), Buch der Liebe (1869). Von 1851 bis 1866 gab er unter dem Titel Deutsches Museum eine »Zeitschrift für Literatur, Kunst und öffentliches Leben« heraus. Nach diversen Konflikten u.a. mit den Behörden verließ er 1859 seinen Universitätsposten in Halle und kehrte in seine Heimatstadt zurück. Aufgrund des Gedichts Im Mai 1866 wurde er erneut wegen Majestätsbeleidigung angeklagt und zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt, die er dank einer Amnestie jedoch nicht antreten musste. Robert Prutz starb am 21. Juni 1872 in Stettin.

1.2. As lyricist

Vertonungen

Gedichte von Robert Prutz sind in großer Zahl vertont worden, als Grundlage für ein einzelnes Opus dienten sie u.a. Anton Bruckner, Bertha von Brukenthal, Gustav Heinrich Graben-Hoffmann, Ferdinand Gumbert, Ludwig Stasny und Alexander Winterberger.

Die meisten Vertonungen finden sich von dem Gedicht Ich will’s dir nimmer sagen, und zwar u.a. von Paul tom Barge, Jean Becker, Rafael Behn, Gustav Blasser, Vilém Blodek, Jacques Blumenthal, Theodor Bradsky, Jakob Ludwig Bruhns, Bertha von Brukenthal, Otto Dorn, Gustav Erlanger, Ernst Paul Flügel, Ernst Frank, Walter Battison Haynes, G. Fritz Hompesch, George Hoth, Hans Huber, Ernst Jonas, Emil Kauffmann, Wilhelm Kleinecke, Anton Koller, Minna (oder Nina) von (oder van) Könneritz, Josephine Lang, Eduard Lassen, M. Lederer, (Carl Lotz) Lothar, Carl Mahlberg, O. Meissner, Ernest Nikolayevich Merten, Paul Friedrich Merxhausen, Johann Naret-Koning, Ernst Otto Nodnagel, G. Nordmann, Carl Eduard Partzsch, Natalie Quiteria Vicomtesse de Santa, Willy Rehberg, August Reissmann, Martin Roeder, Eduard Rommel, Louis Samson, C. Otto Schaefer, Carl Schultz, Clemens Seidel, Eduard von Seldeneck, Ludwig Stasny, Robert Volkmann, Paul Zilcher.2

Weitere Vertonungen

  • Franz Wilhelm Abt: Liebeswonne op. 190 (v: 1862)
  • Theodor Bradsky: Du bist mein All op. 28 (v: 1868), In dieser Stunde denkt sie mein op. 29 (v: 1868)
  • Anton Bruckner: Um Mitternacht für Alt, Männerchor und Klavier WAB 89 (1864), Um Mitternacht für Männerchor WAB 90 (1866/87)
  • Bertha von Brukenthal: Ich will’s dir nimmer sagen op. 17 (v: 1875)
  • August Bünte: Frühlingslied op. 9 (v: 1877)
  • Pauline von Decker: Das Mädchen spricht zum Mond op. 8
  • Gustav Erlanger: Drei Lieder op. 30 (v: 1874)
  • Max Franke: Abendstille für Männerchor op. 36
  • Gustav Heinrich Graben-Hoffmann: Abends op. 4 (v: 1860), Der Zecher für Bass, Männerchor und Klavier op. 10 (v: 1848), Wirt und Gast für Tenor, Bariton (oder Bass), Männerchor und Klavier op. 15 (v: 1850)
  • Ferdinand Gumbert: O bitt’ euch, liebe Vögelein op. 43 (v: 1851)
  • Hans Huber: Frühlingsliebe op. 25 (v: 1877)
  • (Carl Lotz) Lothar: Vorsatz op. 2
  • Hermann Marschall: Abends op. 14 (v: 1875)
  • Adolf Münch: Abendstille op. 7
  • Werner Nolopp: Zur Mitternacht für Männerchor op. 32 (v: 1886)
  • Martin Roeder: Buch der Liebe. Sechs Lieder von Robert Prutz op. 8 (v: 1875)
  • Isidor Rosenfeld: In dieser Stunde denkt sie mein op. 28 (v: 1874)
  • Ludwig Stasny: Ich will’s dir nimmer sagen op. 193 (v: 1877)
  • Alexander Winterberger: Zwei Lieder op. 23 (v: 1875)

1
Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, hrsg. von Franz Brümmer, 6. Aufl., Leipzig 1913.
2
Siehe The LiederNet Archive (www.lieder.net).
Object reference

Robert Prutz, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_01905.html, version 3.1.4, 2nd May 2025.

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