RWA Online Encyclopedia Postal items München, 12th April 1904

München, 12th April 1904

Max Reger to Walter Fischer

Object type
Letter
Date
12th April 1904 (source)
Sent location
München
Source location
DE,
Karlsruhe,
Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung,
Ep. Ms. 82
Senders
  • Max Reger
Recipients
Incipit
Lieber Herr Fischer!
Viel schönsten Dank für Ihren letzten Brief. Es freut mich sehr, daß […]
Regesta
freut sich über die positive Reaktion auf sein op. 56 [Fünf leicht ausführbare Präludien und Fugen] • sendet auch ein Exemplar von op. 56 an Radecke • erklärt, aus welchen Gründen er seinen »Duncan-Artikel« [Zum 1. April Schriften A5] geschrieben habe • verspricht dem E. auch den »Hugo Wolf-Artikel« [Hugo Wolfs künstlerischer Nachlass Schriften A3] • würde sich über die Zusendung der Kritiken vom 14. März und des Textes der Venushymne sehr freuen • hat 3 Sätze der Serenade op. 77a fertig komponiert und möchte auch die Sonate für Violoncello und Klavier op. 78 in dieser Woche fertigstellen • hat bereits auch den 3. Satz der Serenade op. 80 [Sinfonietta op. 90] fertig instrumentiert und plant dieses Werk Anfang August beendet zu haben • arbeitet an 8 Männerchören [Zehn Gesänge op. 83] von denen 4 bereits beendet sind • bittet den E., ihm geeignete Texte für Chöre bis zum 12. Mai zuzusenden • kündigt ein Konzert von Schmid-Lindner am 16. April mit seinen zehn größeren Klavierstücken an • klagt über die Münchener Kritiker, die eine »Hetze« auf ihn veranstalten
Remarks

Brief ist stark beschädigt

Referenced works
Publications

Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1956 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Heft 3), S. 141f.

1.

[Gedruckter Briefkopf:]
MAX REGER
MÜNCHEN
Preysingstrasse 1bI. MÜNCHEN, den 12. April 1904.

Lieber Herr Fischer!

Viel schönsten Dank für Ihren letzten Brief. Es freut mich sehr, daß op. 56 so sehr Ihren Beifall gefunden hat! Die Vergrößerung des Themas der Edur Fuge zum 1. Eintritt – „leicht ausführbar!“ Radecke bekommt in den allernächsten Tagen ein Exemplar von op. 56.

Mein Duncan-Artikel wird Ihnen sofort verständlich sein, wenn Sie wissen, daß die Münchener Neusten Nachrichten geschrieben haben, daß man nun erst Chopin richtig verstehen könnte, wenn man Chopin von der Duncan tanzen gesehen hat! Deshalb mein gar so widerlich bombastischer Ton der Verhimmelung der großen Zehe der Urschl – es ist dieser Ton eine genaue Copie des Tones, in denen [sic] die hiesigen Organe fast alle von der Duncan schreiben!

Den Hugo Wolf-Artikel sende ich Ihnen per Gelegenheit selbstredend!

Sehr verbunden wäre ich Ihnen, wenn Sie mir die Kritiken vom 14. III. und den Text der [dreifach unterstrichen:] Venushymne recht balde senden würden! Also bitte sehr!

[…] [kom]poniert eine Serenade (3 Sätze) für Flöte, Violine u. Bratsche.“ op. 77a.

Meine Sonate für Violoncello u. Pianoforte op 78 (Fdur) wird noch diese Woche fertig.

Von meiner 4 sätzigen Serenade für Orchester op 80 ist der 3. Satz nun auch schon instrumentiert! Ich hoffe dieses Werk endgültig bis spätestens Anfangs August a.c. fertig zu haben.

4 Männerchöre a capella hab ich ebenfalls fix u. fertig; ich will dazu noch einige schreiben, damit es so 8 Stück werden. Deshalb richte ich an Sie die dringendste Bitte, mir baldmöglichst alle möglichen Texte (heroischen, lyrischen, humorvollen Genres) welche sich für Männerchor oder auch gemischten Chor sich eignen, mir zu senden; […] Texte jedmöglichen Genres Sie mir senden, desto besser; ich brauche nämlich solche Texte notwendigst, da ich auch außer den Männerchören noch gemischte Chöre en masse schreiben möchte! Also, seien Sie nicht böse, wenn ich Sie so sehr plage! Sie erweisen mir damit einen Riesen-Riesen-Dienst, für den ich Ihnen allerherzlichst dankbar bin. Wenn ich die Texte so bis 12. Mai sicher erhielte, wäre ich sehr froh.

Nächstens gibts hier wieder was für die Münchener; am 16. spielt Prof. A. Schmid-Lindner 10 größere Klavierstücke von mir! Ob wohl Stavenhagen, der mich ganz besonders „liebt“ u. dieser seiner „Liebe“ zu mir […] überall Ausdruck verleiht, nicht gar noch krank wird vor Ärger. – Na, überhaupt von der Hetze, die hier gegen mich veranstaltet wird, machen Sie Sich keinen Begriff.

Nun allerschönste, beste herzlichste Grüße Ihnen u Ihrer sehr verehrten Frau Gemahlin
Ihr
mit
besten Grüßen
ergebenster
Max Reger.

Object reference

Max Reger to Walter Fischer, München, 12th April 1904, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01000092.html, version 3.1.4, 2nd May 2025.

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