Weiden, 14th February 1899

Max Reger to Caesar Hochstetter

Object type
Letter
Date
14th February 1899 (source)
Sent location
Weiden
Source location

Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Verehrtester Herr Hochstetter!
Mit diesem Brief sende ich als Drucksache […]

Regesta
sendet Erstrucke der opp. 22, 24, 26 sowie »ein kleines hier erschienenes Wiegenliedchen« • betont, dass in op. 24 und 26 nicht alle Stücke gleichwertig seien: er »wollte auch etwas leichteres u. leichtverständlicheres schreiben [...] Na, so anständig wie Moskowsky’s Serenade [vgl. Moszkowski-B1] ist’s ja immerhin noch.« • bittet den E., sich für die Kompositionen (besonders die Walzer) einzusetzen und seine Schüler sie spielen zu lassen, da diese »sehr viel auch technisch daraus lernen können« • ist mit dem Verlag Aibl sehr zufrieden, der sich das Vorkaufsrecht für seine späteren Werke ausbedungen habe • opp. 27 und 29 erscheinen am 1. März – »Die Korrekturen waren schon da« • arbeitet an neuen Klavierstücken op. 32 • fragt nach Beruf und Privatleben (Scheidung) des E. • berichtet, dass Philipp Scharwenka in einem Brief die Stücke [op. 26] »vornehme, auf ungewöhnlichen Wegen wandelnde Musik« genannt habe • bittet den E., in der Wiesbadener Presse etwas über ihn zu schreiben • hat viel zu tun, da fast täglich Korrekturfahnen eintreffen • hat von op. 25 immer noch keine Korrekturfahnen • kündigt an, dem E. in Zukunft ein Kammermusikwerk widmen zu wollen
Remarks
Referenced works

Publications

Agnes Michalak, Max Reger Charakterstücke für Klavier zu zwei Händen, Karlsbad 2007, S. 49

Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 389f.

Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1956 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Heft 3), S. 35–37

1.

[Hinweis: Bleistift- und Rotstiftanmerkungen, offenbar nicht von Reger, sind nicht hervorgehoben.]

Weiden, Oberpfalz, Bayern, Allee 22.
14. Februar 1899.

2.

Verehrtester Herr Hochstetter!
Mit diesem Briefe sende ich als Drucksache meine soeben erschienenen opera 22, 24 & 26 an Sie ab. Ich wartete mit dem Ihnen Senden, bis ich mehr beieinander hatte. Auch liegt ein kleines hiererschienenes Wiegenliedchen [WoO VII/19] bei.
In den opera 24 & 26 sind alle Nummern nicht gleichwertig; ich wollte auch etwas leichteres u. leichtverständlicheres schreiben u. so sind nun No I des op 24 gekommen. Na, so anständig wie Moskowsky’s Serenade ist’s ja immerhin noch. Die vierhändigen Walzer [op. 9] hoffe ich, daß sie Ihnen gefallen werden. Bitte, thun Sie also (besonders für die Walzer!) in Ihren Bekanntenkreisen, was Sie thun können. Lassen Sie also Ihre Schüler u. Schülerinnen feste die neuen „Reger“ spielen u. ich denke, daß die Leute sehr viel auch technisch daraus lernen können. Z.B. No 7 von op 26, das Capriccio ist ein manchmal recht kniffliches Stück, das aber gut gespielt – u. entsprechend sehr schnell, äußerst brillant wirkt. Bitte, thun Sie also, was Sie können.
Die Ihnen heute gesandten vierhändigen Walzer [op. 9] kommen auch 2 händig.
Ich bin mit Aibl sehr zufrieden. Er hat jetzt 11 Werke genommen. u. sich das Vorkaufsrecht [Einschub: »für meine späteren Werke«] ausbedungen. Ich sende Ihnen natürlich alles direkt nach Erscheinen zu.
Die Orgelwerke („Feste Burg“ op 27 u. Fantasie & Fuge Cmoll op 29) kommen auch am 1. März [1899]. Die Korrekturen waren schon da. Jetzt habe ich als op 32 (op 31 waren 6 Lieder) neue Klavierstücke in Arbeit. Selbe werden großzügig (für Konzerte) es werden 6 Stück u. geben ungefähr 40 Seiten. Die werden Ihnen Spaß machen.
Nun, wie geht es Ihnen? Immer noch so viele Stunden?
Was macht die Kleine? Und wie steht Ihre Scheidungsangelegenheit?
Es würde mich riesig freuen, wenn Sie mich recht balde mit einem Briefe überraschen würden. Bitte, sehen Sie Sich die neuen Sachen, die ich Ihnen mit diesem Briefe sende, zuerst tüchtig an, ehe Sie urteilen. Schreiben Sie mir Ihr Urteil! Philipp Scharwenka nennt die Stücke in einem Briefe an mich: vornehme, auf ungewöhnlichem Wege wandelnde Musik. Ich sende Ihnen alles.
Wenn wieder eine größere Ruhe ist, so haben Sie wohl die große Güte wieder einen Artikel zu schreiben! Nicht wahr! Können Sie in Wiesbaden in der „Presse“ nicht etwas schreiben darüber? Bitte!
Verzeihen Sie nur Schrift; ich habe aber zu rasend zu thun. Die Sache wächst balde über den Kopf. Fast jeden Tag kommen Korrekturen, da Aibl sämtliche 11 Werke schon in Stich gegeben hat.
Nicht wahr, Sie thun alles, was Sie können für die Sachen. Besonders die „Walzer“ poussieren!
Von dem Ihnen gewidmeten op 25 habe ich leider noch keine Korrekturen. Ich widme Ihnen später ein neues Kammermusikwerk [letztlich Cinq Pièces pittoresques für Klavier zu vier Händen op. 34]. Einverstanden! Nun mit besten Grüßen u. der Bitte um
baldige Nachricht (Ihr Urtheil!)

Ihr
stets dankbarst
ergebenster
Max Reger

In größter Eile, da ich zu viel zu thun habe! Verzeihen Sie also gütigst Schrift!
Beste Grüße an Sie u. die Kleine!

Object reference

Max Reger to Caesar Hochstetter, Weiden, 14th February 1899, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01000139.html, last check: 5th May 2024.

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