Meiningen, 19th December 1913
Max Reger to Richard Chrzescinski, N. Simrock
Karlsruhe,
Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung,
Ep. Ms. 2499
- Max Reger
Sehr verehrter Herr Regierungsrath!
Schönsten Dank für Ihre freundlichen Zeilen! […]
gelocht
Max Reger, Briefe an den Verlag N. Simrock, hrsg. von Susanne Popp, Stuttgart 2005 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XVIII), S. 57f.
Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit. Neue Folge, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1973 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 6), S. 228
1.
Meiningen, Thüringen,
Marienstraße
6 I,
21. Dec. 1913.
Sehr geehrter Herr Regierungsrath!
Besten Dank für Ihren Brief. Eine Frage: soll ich auch die Manuskripte an Ihre Adresse: Berlin W50, Nürnbergerstraße 9/10 senden? – Betreff der “orchestrierten” Brahmslieder denke ich natürlich nur an solche, die sich 1.) absolut dazu eignen 2) die auch eben imer gesungen werden. Ich gebe jetzt bei Breitkopf & Härtel solche Instrumentierungen Schubertscher Lieder heraus;1 den Anfang dazu hat ja Mottl2 gemacht.
Das beste ist, wir sprechen mal mündlich über diese Sache. Ich kome erst am 9. + 10. März wieder nach Berlin;3 das Beste ist’s, Sie komen am 10. März in die Probe vormittags 10 1/2 Uhr in den großen Saal der Kgl. Hochschule für Musik; die beiden Concerte der Meininger Hofkapelle am 9. + 10. März sind im großen Saal der Kgl. Hochschule.4 Während d. h. nach dieser Probe am 10. März haben wir ja gründlichst Gelegenheit, mündlich alles zu bereden. Am 9. März kome ich erst spät nachmittags in Berlin an; am 10. März nachmittags muß ich gründlichst schlafen;5 ich muß vor jedem Concert gründlichst schlafen, da ich, wie Ihnen vielleicht nicht bekant sein wird, so gegen 120 Concerte in jedem Winter habe; dabei muß ich jede Woche 1 mal nach Leipzig fahren, um am dortigen Kgl. Conservatorium zu unterrichten.6 Sie sehen, es gibt zu thun!
Mit verbindlichsten Grüßen
Ihr ergebenster
Reger.
2.
Meiningen, Thüringen,
Marienstraße 6 I,
19. Dec. 1913.
Sehr geehrter Herr Regierungsrath!
Schönsten Dank für Ihre freundlichen Zeilen! Bitte, haben Sie die Freundlichkeit, die Bank anzuweisen, daß sie mir die 750 M zum 28. vor dem jedesmaligen Quartalersten nicht per Chek, sondern in Banknoten per Geldbrief sendet.
Baldigst sende ich Ihnen ein kleines Manuskript.7 Apropos: Ich beabsichtige eine Reihe von in Ihrem Verlage erschienenen Brahmsschen Liedern zu orchestrieren; d.h. sehr fein u. leicht spielbar zu instrumentieren bei kleiner Besetzung, damit diese Lieder auch mit Orchester gespielt d.h. gesungen werden können. Die Orchestrierung würde natürlich möglichst fein u. spielbar, vor Allem stylgemäß – es handelt sich doch um Brahms – werden; die Besetzung des Orchesters würde so, daß jedes – selbst das kleinste Orchester – diese Besetzung hat. Natürlich könnten bloß solche Lieder genommen werden, die sich überhaupt eignen. Ich denke, so alle Jahre vielleicht 3–4 Stück. Bitte, überlegen Sie Sich mal die Sache, treffen Sie bitte die Auswahl! Die betreffenden Lieder bitte mir dann bis Ende April anfangs Mai zusenden!
Darf ich um recht baldige Nachricht bitten?
Mit besten Grüßen u. Weihnachtswünschen
Ihr ergebenster
Reger.
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Max Reger to Richard Chrzescinski, N. Simrock, Meiningen, 19th December 1913, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01003376.html, version 4.0, 18th December 2025.
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