Prien am Chiemsee, 10th September 1906

Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn

Object type
Letter
Date
10th September 1906 (source)
Sent location
Prien am Chiemsee
Source location
DE,
Karlsruhe,
Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung,
Ep. Ms. 2758

Senders
  • Max Reger

Incipit
Meine Lieben!
Bestens dankend bestätige ich Euch den Empfang der 100 M für die Choralkantate! […]

Regesta
bedankt sich für Honorarübersendung für die Choralkantate [Meinen Jesum lass ich nicht WoO V/4 Nr. 4] • bittet um die Herstellung von Erratazetteln für [die Serenade] op. 95 • wird sich um die Anmeldung des Werks bei der Genossenschaft [deutscher Tonsetzer] kümmern • kündigt als Band II der Tagebuch-Kompositionen [op. 82] zehn, nicht zwölf Stücke an, da diese teilweise länger würden • fügt weitere Korrekturen bei • berichtet, dass alle Streichquartette Kompositionen von ihm haben möchten, er aber solchen Wünschen nicht nachkommen kann • erkundigt sich nach den Abzügen der tiefen Ausgabe der Lieder op. 97 • hat ein »„wüstes“« Klavierstück für den Band Moderne Musik [und Richard Strauss] von O[scar] Bie geschrieben [Caprice fis-Moll WoO III/21]
Remarks
Referenced works

Publications

Max Reger, Briefe an die Verleger Lauterbach & Kuhn. Teil 2 [1905–10], hrsg. von Herta Müller, Bonn 1998 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 14), S. 189–191

Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit. Neue Folge, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1973 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 6), S. 74–76

1.

Prien a/Chiemsee
Villa Pinggèra.
Montag, 10. Sept. vormittags.

Meine Lieben!
Bestens dankend bestätige ich Euch den Empfang der 100 M für die Choralkantate [WoO V/4 Nr. 4]!
An Nikisch, Panzner, Fiedler etc. etc. werde ich heute u. morgen „eingeschrieben“ schreiben; es werden da also überall meine Briefe zur rechten Zeit einlaufen.
Heute früh – u. auch gestern – sandte ich noch 2 Postkarten (im Ganzen) an Euch ab mit Stichfehlern aus der Partitur op 95; da nun die Stichfehler in Partitur nicht mehr verbessert werden können, so bitte ich selbe in den entsprechenden Stimmen sicher verbessern zu lassen! Es wird aber auf alle Fälle sehr gut sein, wenn Ihr – wie bei Sinfonietta – wieder rothen Zettel drucken laßt, der eingeklebt wird u. auf dem alle jene Fehler in Partitur und Stimmen, die ich Euch in letzter Zeit angab u. die ich Euch noch angeben werde, genau verzeichnet stehen (Part. u. Stimmen betreffend!) Aber den Zettel könnt Ihr nicht früher drucken lassen, bis ich Euch genau darüber benachrichtigt habe d.h. bis ich auch Satz 4 von op 95 im „Rohbau“ im 4hdg. Klavierauszug fertig ist; dies ist in 8 Tagen sicher geschehen, so daß Ihr in 9 Tagen sicher die letzte Nachricht betreff Stichfehlern erhaltet – alsdann ist es Zeit, die Zettel drucken zu lassen! Bitte, also so lange zu warten! (Den 3. Satz hab’ ich schon im „Rohbau“ 4hdg. fertig; ich bin jetzt feste am 4. Satz.)
Heute schreibt mir auch die Genossenschaft wegen Serenade op 95; es wären schon mehrere Anfragen betr. der Tantième für die Serenade von Orchestern eingelaufen; ich werde diese Sache auch heute erledigen! Ferd. Löwe wollte op 95 für Wien haben; doch mußte ich ihm leider ablehnend schreiben, da ich doch Mottl u. den Philharmonikern in Wien die 1. Aufführung der Serenade nicht nehmen kann.
Betreff Tagebuch [op. 82]: so: Band II, 10 kleine Stücke f. P. zu 2 H!
(nicht 12, sondern 10.) Die Stücke werden theilweise länger, deshalb: 10, nicht 12!)
Herr Gott! Alle Streichquartette wollen von mir neues Streichquartett haben! Wann soll ich das alles schaffen, was von mir immer verlangt wird.
Sonst nichts Neues; anbei findet Ihr Zettel mit weiteren Stichfehlern; bitte, für den rothen Zettel zur Serenade [ op. 95] genauestens aufheben.
Lamping ist eingeladen worden, eines der Museumsconcerte in Frankfurt a/M nächsten Winter zu dirigieren; er hat sofort op 95 vorgeschlagen für sein Concert, was ihm auch bewilligt wurde. Ich hab’ ihm gestern noch geschrieben auf seine Nachricht hin!1
Wann erhalte ich die Abzüge von der tiefen Ausgabe der 4 Lieder op 97? Es wäre doch entschieden sehr gut, wenn op 97 auch gleich in tiefer Ausgabe käme!
Gestern sandte ich auch ein „wüstes“ Klavierstück [WoO III/21] für das neue Buch „Moderne Musik“ von Dr O. Bie als Beilage ab; An den 2 kleinen Seiten, die dieses Klavierstück Umfang hat, können sich unsere Theoretiker gründlichst die Zähne ausbeißen!
So: nun nochmals allerbesten Dank für frdl. Sendung der 100 M; viel schönste Grüße an Euch beide, meine Lieben, Frau Lauterbach, die Kindlein, Straubes,
ganz Euer treulichster
Max Reger.

Bitte, beiliegenden Zettel recht gut aufheben für den rothen Zettel – desgl. auch meine letzten Postkarten.
Es ist möglich, daß am 21. Jan. noch ein Regerabend in Coblenz rausspringt! Sobald definitiv, erhaltet Ihr Nachricht.2
Soeben Nachricht von Siloti, daß ich mit Isayi die Suite op 93 in Petersburg spielen werde!3 


1
Die Aufführung fand am 24. Februar 1907 statt.
2
Der Reger-Abend fand letztlich am 21. Februar 1907 statt.
3
Der Auftritt mit Eugène Ysaÿe fand am 19. Dezember 1906 im dortigen Konservatorium statt.
Object reference

Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn, Prien am Chiemsee, 10th September 1906, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01003804.html, version 3.1.5, 30th September 2025.

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