München, 11th February 1905

Max Reger to Volkmar Andreae, Tonhalle-Gesellschaft

Object type
Letter
Date
11th February 1905 (source)
Sent location
München
Source location
CH,
Zürich,
Zentralbibliothek Zürich,
Handschriften- und Musikabteilung,
Mus NL 076: L 671

Senders
  • Max Reger
Recipients
Herrn Musikdirektor
Volckmar Andreae
Zürich II
Gartenstraße III
Schweiz

Incipit
Mein Lieber!
Schönsten Dank für Karte; anbei findest Du Bild! Nun hab’ ich mehrere […]

Regesta
bittet um alle Konzertprogramme und Kritiken zu Reger-Konzerten • bedankt sich bei Freund und Ackroyd für die Aufführung der [Violinsonate] op. 72 • bittet um Aufführung der [Acht Gesänge für Männerchor] op. 83, das auch anderen Gesangsvereinen empfohlen werden soll • beschwert sich über die schlechte Kritiken aus Berlin zu den [Beethoven-Variationen] op. 86 und bezeichnet die Kritiker als »„Filzläuse des deutschen Musiklebens“« • trägt dem E. die Widmung eines Manuskripts an • zeigt sich skeptisch was die Uraufführungsrechte hinsichtlich der Sinfonietta [op. 90] am 10. 10 betrifft • teilt mit, am 7. 3 in Berlin auf einem Ibach-Flügel spielen zu wollen
Remarks
Referenced works

Publications

Briefe an Volkmar Andreae. Ein halbes Jahrhundert Zürcher Musikleben 1902–1959, hrsg. von Margaret Engeler, Zürich 1986, S. 75f.

1.

Max Reger
München
Preysingstrasse 1bI.
München, den 11. Febr. 1905

Mein Lieber! Schönsten Dank für Karte; anbei findest Du Bild! Nun hab’ ich mehrere Bitten an Dich, zu deren freundl. Erfüllung ich Dir sehr dankbar wäre.

a) Bitte, sende mir doch immer alle Programme und alle Kritiken, wenn irgend was von mir in Zürich zur Aufführung kommt; bitte, sag dies auch Herrn Isler, damit er dasselbe thut; ich muß immer alle Kritiken in mehreren Exemplaren haben.

b) Bitte sage den Herren Rob. Freund u. Konzertmeister Ackroit [sic] meinen wärmsten, herzlichsten Dank für mein op 72!

Wenn es meine Zeit einigermaßen erlaubt werde ich selbst an die beiden Herren schreiben!

Bitte, führe doch noch diese Saison ein paar der leichtern meiner Männerchöre op. 83 auf; du würdest mir damit einen riesigen Gefallen thun! Ferner wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mein op 83 möglichst vielen Männergesangsvereinsdirigenten empfehlen würdest! Bitte, nicht zu vergessen!

Denke Dir, die Berliner Kritik mit wenig Ausnahmen hat meine Variationen u. Fuge über ein Thema von Beethoven op 86 fürchterlich verrissen! Diese Kerle verdienen doch wahrhaftig keine andere Bezeichnung als: die „Filzläuse des deutschen Musiklebens!“

Bitte, sorge dafür, daß dieser Ausdruck für diese Kerls in Berlin möglichst weitest bekannt wird.

Es ist selbstredend, daß Du ein Manuskript von mir erhältst; ich hab’ Dir da sogar etwas besonders zugedacht; aber Geduld – in 3/4 Jahren hast Du’s!

Wegen Sinfonietta [op. 90]? Das ist ja fein, wenn Ihr sie schon am 10. Okt. machen wollt! Ob es mir aber möglich ist, Euch das Uraufführungsrecht zu reservieren, das weiß ich nicht! Ich kann’s doch den Leuten nicht verbieten, das Werk vorm 10. Okt. aufzuführen; aber immerhin ist 10. Okt. sehr früh, daß es leicht möglich ist, daß Ihr allen voran seid. Nun nochmals meinen herzlichsten Dank für all Deine treue Freundschaft, auf die ich sehr stolz bin; mit den schönsten Grüßen an Dich, Herren Dr. Hegar, Freund, Isler, die Herren des Züricher Streichquartettes
stets Dein Dir treuest ergebener
Max Reger

Es ist Dir doch recht, wenn wir am 7. März in Berlin einen Ibachflügel spielen?

Object reference

Max Reger to Volkmar Andreae, Tonhalle-Gesellschaft, München, 11th February 1905, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01004820.html, version 3.1.4, 2nd May 2025.

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