München, 26th December 1906
Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn
Karlsruhe,
Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung,
Ep. Ms. 2805
- Max Reger
Meine Lieben!
Vor Allem unseren wärmsten Dank für Eure so große Liebenswürdigkeit […]
- Schlichte Weisen op. 76
- Violinkonzert A-dur op. 101
- Variationen und Fuge über ein Thema von Johann Adam Hiller op. 100
Max Reger, Briefe an die Verleger Lauterbach & Kuhn. Teil 2 [1905–10], hrsg. von Herta Müller, Bonn 1998 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 14), S. 242–245
Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit. Neue Folge, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1973 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Bd. 6), S. 86f.
1.
[Gedruckter Briefkopf:]
Max Reger
München
Victor Scheffelstr. 10/III.
München, den 26. Dec. 1906.
Meine Lieben!
Vor Allem unseren wärmsten Dank für Eure so große Liebenswürdigkeit während unseres Aufenthaltes in Leipzig! Hoffentlich habt Ihr ein recht schönes Weihnachtsfest verlebt!
Nun bin ich Gott sei Dank ein paar Tage in München u. kann mich etwas ausruhen, d. h. es wird stramm gearbeitet! Aber die Ruhe, das nicht Eisenbahnfahren thut mir schon sehr gut! Ich muß mich auch ganz gehörig erholen, denn die Monate Januar, Februar, März bringen wieder enorme Anstrengungen für mich!
Ich hab’ mir überlegt, daß es sehr angebracht ist, wieder einen Band (mit 10 №) „Schlichte Weisen“ [op. 76 Bd. IV] für kommenden Sommer zu schreiben; ich suche schon die Texte u. werdet Ihr den Band so früh erhalten, daß Ihr denselben bequem am 1. August schon publizieren könnt! Das wird für alle Fälle sehr gut sein! Die anderen Novitäten kleineren Styls, die ich außer den Orchestervariationen und dem Violinconcert noch bringen will, muß ich mir erst noch überlegen u. zurechtlegen.
Nun verzeiht, wenn ich wegen unserer pekuniären Verhältnisse an Euch schreibe. Wie Ihr wißt, hab ich dieses Jahr bei Euch einen Überschuß zu meinen Gunsten in der Höhe von 2100 M, von denen noch 100 M als mein Beitrag zum Concert am 30. Nov. in Leipzig abgehen, (womit Ihr einverstanden waret!) sodaß also noch 2000 M zu meinen Gunsten stehen. Da Ihr mir nun nach unserer Vereinbarung von Januar immer 500 M sendet, so bitte ich Euch die 2000 M und die 500 M pro Januar 1907 – also zusammen 2500 Mark – (Zweitausendundfünfhundert Mark) also, so bitte ich Euch, mir freundlichst diese 2500 M (2500 M) so zu senden, daß diese 2500 M nächsten Sonnabend, den 29. Dezember sicher bei mir sind! Wie gesagt, ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir die 2500 M so sendetet, daß ich die Summe sicher nächsten Sonnabend, den 29. Dezember erhalte! Schönsten Dank im Voraus für frdl. Sendung!
Wegen der bewußten Sache, die wir in Leipzig besprachen, so hab' ich dem Herrn nun einen neuen Vorschlag gemacht, auf den er wohl hoffentlich eingeht; ich hab' mit meinem Vorschlag einen „goldenen Mittelweg“ zu erreichen gesucht, der mich im Concertieren nicht zu sehr hindert (12 Concerte – das reicht pro Jahr!) u. doch mir vollständig freies Schaffen gestattet! Sobald die Sache ganz in Ordnung ist, werde ich Euch benachrichtigen! Ich bitte Euch aber nochmals um strengste Diskretion gegen jedermann über diese Sache!
Nun viel, viel beste Grüße an Euch beide meine Lieben, Frau Lauterbach, Straube's, die Kindlein
ganz Euer
Max Reger
In größter Eile, da ich schauderhaft viel zu schreiben habe! Ich werde es einrichten, daß ich am 6. Januar 1 Tag in Leipzig sein kann! Ich werde Euch noch genau darüber schreiben! Adio! Sonst nichts Neues! Nur eben die entsetzlich vielen Briefe u. Postkarten! Beste Grüße; bitte, schreibt mir recht, recht balde!
Object reference
Max Reger to Carl Lauterbach und Max Kuhn, Lauterbach & Kuhn, München, 26th December 1906, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01003851.html, version 3.1.4, 2nd May 2025.
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