Weiden, 22nd December 1898

Max Reger to Ernst Guder

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Letter
Date
22nd December 1898 (source)
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Weiden
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Only known from: Copy, Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung, Karlsruhe | Ep. X. 1783


Senders
  • Max Reger
Recipients

Incipit
Lieber Freund!
Anbei das gewünschte Bild! Es ist die Aufnahme, die auch in den R. Künsten […]

Regesta
übersendet eine Porträtfotografie • dankt dem E., für ihn Geldangelegenheiten erledigt zu haben • verspricht ihm sowie Schellenberg baldige Rückzahlung seiner Schulden • spricht vom allgemein positiven Urteil über den Pianisten [Otto] Voß • erwähnt bevorstehende Aufführungen der Hymne an den Gesang op. 21 in München sowie den baldigen Druck des Werkes • kündigt die Drucklegung der Sechs Walzer op. 22 und der Fünf ausgewählten Volkslieder [WoO VI/6] für Männerchor an • hofft auf Ausmusterung beim Militär • informiert, am 8. Januar 1899 »ein großes Concert« zu geben • lässt [Oskar] Brückner die Vollendung seiner Cellosonate [op. 28] ausrichten • bekundet, diesbezüglich gerade in Verlagsverhandlungen zu stehen • teilt mit, für seine Lieder [op. 23] noch einen Verleger zu suchen • berichtet, am Klavierauszug [von op. 21] zu arbeiten • schließt mit einem Witz
Remarks
Referenced works

Publications

Der junge Reger. Briefe und Dokumente vor 1900, hrsg. von Susanne Popp, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts, Bd. XV), S. 369f.

Wiesbadener Leben 6 (1957)

Max Reger, Briefe zwischen der Arbeit, hrsg. von Ottmar Schreiber, Bonn 1956 (= Veröffentlichungen des Max-Reger-Instituts, Heft 3), S. 63f.

1.

Weiden, bayerische Oberpfalz,
Allee 22, 22. Dezember 1898.

2.

Lieber Freund!
Anbei das gewünschte Bild! Es ist die Aufnahme, die auch in den R. Künsten gebracht wurde. Verlebe Du ein recht schönes Weihnachtsfest! Und vor Allem habe nochmals besten Dank für freundliche Besorgung der verschiedenen Gelder letzthin. Deinem Chef sage, daß er mir zu Neujahr keine Rechnung zu senden braucht; ich sende ihm bei meiner nächsten Einnahme sein Geld u. auch Dir. Von dem Klavierspieler Voß habe ich gehört; er soll sehr gut sein.
Von mir ist wenig Neues zu erzählen, als das [sic] der Chor „Hymne an den Gesang“ für Männerchor mit großem Orchester [op. 21], den ich hier aufführte, nun im Kaimsaale in München mit dem Kaimorchester aufgeführt wird. Ob ich dirigiere, weiß ich noch nicht. Der „Lehrergesangverein“ in München, der beste Männergesangverein (170 aktive Mitglieder) in Bayern macht ihn. Aibl in München hat diesen Chor op 21 in Verlag genommen; es erscheint bald Partitur (Orchester) Klavierauszug, Sing= u. Orchesterstimmen. Ferner erscheinen bei Aibl noch „6 vierhändige Walzer für Pianoforte op 22 u. „Fünf ausgewählte Volkslieder“ für Männerchor [WoO VI/6] übertragen.
Hast Du Dir die Zeitungen aus Wesel, die ich Dir angab, senden lassen? Hoffentlich ja; Forberg wird die Sachen balde bringen. Wie geht es Dir sonst?
Daß Du von den Redenden Künsten soviel verkauft hast, freut mich sehr. Wie lange ich noch hier bleibe, weiß ich nicht. Ich will zuerst wegen meiner Militärangelegenheit Klarheit schaffen; vielleicht gelingt es mir, daß ich als „unbrauchbar“ u. „untauglich“ befunden werde. Hier ist selbst ein Bezirkskommando, u. ist in Bayern da viel leichter etwas zu machen; besonders wenn man die betreffenden Offiziere selbst kennt.
Sonst weiß ich nichts Neues! Ich arbeite stets sehr viel u. bringe eine ganze Masse fertig.
Am 8. Januar gebe ich hier auf allgemeines Verlangen ein großes Concert. Ich habe dazu mehrere Mitwirkende von auswärts. Ich hoffe aber nicht nur auf die Kosten zu kommen, sondern noch 100 – 150 M übrig zu behalten.
Bitte grüße mir Cords, Schellenberg, Brückner bestens.
Sag Brückner, eine neue Cellosonate [op. 28] ist fertig; sie wird in Deutschland erscheinen. Ich stehe soeben in Unterhandlung; ich sende sie ihm zu, wenn sie erschienen ist.
Meine Lieder harren noch immer des Verlegers! Ich werde sie in nächster Woche wegsenden wieder.
Ich habe sehr viel zu thun, da ich für Aibl den Klavierauszug meines Chors anfertigen muß; darum entschuldige meine Kürze. Sonst grüße halt alle Bekannten u. schreibe Du balde wieder Deinem

aufrichtig u. dankbar
ergebenen
Max Reger

Gute Weihnachten!
Neue Witze habe ich ein ganzes Bündel voll; davon ein andermal.
Beste Grüße. Dein Reger

Wenn Ihr eine „alte Ingwelde“ habt, so laßt sie grüßen u. sagt, daß sie bei mir gut aufgehoben wäre. Ich würde keinen Nothzuchtsversuch an ihr unternehmen, wie so viele Theater!

Object reference

Max Reger to Ernst Guder, Weiden, 22nd December 1898, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01006322.html, version 3.1.4, 2nd May 2025.

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