Weiden, 18th December 1900

Max Reger to Joseph Renner jun.

Object type
Letter
Date
18th December 1900 (source)
Sent location
Weiden
Source location
privately owned

Senders
  • Max Reger
Recipients
Herrn Domorganisten, Komponist
Joseph
Renner jun.
Regensburg F 125

Incipit
Sehr geehrter Herr!
Verzeihung, wenn ich erst heute schreiben kann; ich war unterdessen […]

Regesta
teilt mit, dass bald eine Besprechung der Sonate für Orgel c-Moll [op. 45] unter anderem in der Neuen Zeitschrift für Musik erscheinen wird • ermuntert den E., die Sonate Friedrich Spitta zu schicken • gibt die Empfehlung, sich zur Verbreitung der Sonate unter anderem auch an den Musical Standard zu wenden • freut sich, dass sich Renner Regers Phantasie und Fuge über B-A-C-H op. 46 bestellt hat • wartet gespannt auf Renners Urteil zu diesem Werk: »ich bin darin bis an die äußerste Grenze der harmonischen und technischen „Möglichkeit“ gegangen«
Remarks

Reger war von der Sonate c-moll für Orgel op. 45 von Joseph Renner (1868-1934), welche dieser ihm zugeschickt hatte, so begeistert, dass er sich sofort bei den Kritikern für sie einsetzte (vgl. Brief Regers an Renner vom 3. 12. 1900)

Referenced works

Publications

Werner Huber, Leben und Werk des Regensburger Domorganisten und Komponisten Joseph Renner jun. (1868-1934). Ein Beitrag zum süddeutschen Spät-Cäcilianismus, Tutzing 1991 (= Eichstätter Abhandlungen zur Musikwissenschaft, Bd. 8), S. 230f.

Mitteilungen des Max-Reger-Instituts 17. Heft (1968), S. 19f. (mit Zwischeninformationen)

Alt-Bayerische Heimat (Beilage zur Mittelbayerischen Zeitung) Nr. 7 (Juli 1966)

1.

Weiden, Allee 22, 18. Dec. [19]00.

Sehr geehrter Herr!
Verzeihung, wenn ich erst heute schreiben kann; ich war unterdessen in München.
Also: in Neuer Zeitschrift für Musik werden Sie balde Besprechung über Ihre 2. Sonate lesen; ebenso hoffe ich daß Herr Prof. Rabich dieselbe balde besprechen wird. Nun bitte ich Sie schleunigst an Sr. Hochwürden Herrn Universitätsprofessor Dr Fr. Spitta, Straßburg im Elsaß, Schwarzwaldstr. 4 ein Exemplar Ihrer 2. Sonate zu senden; ich bitte, dazu einen netten Brief an den Herrn schreiben, worin sie Sich auch auf mich berufen können; daß ich Sie ermuntert hätte; ich bitte die Sonate aber nicht vor nächsten Freitag abzusenden; am Freitag aber bestimmt; ich werde bis dorthin an Prof. Spitta selbst schreiben und ihm Besprechung über Ihre Sonate beilegen.
Haben Sie schon an O. Leßmann u. E.W. Fritzsch gesandt? Bitte, bei diesen beiden Herren sich nicht auf mich berufen! Bitte senden Sie ein Exemplar Ihrer 2. Sonate an Herrn H.H. Bagster, Wien, VIII, Lange Gasse 62 (Adresse genau so) schreiben Sie ihm einen netten Brief dazu u. bitten Sie ihn um Besprechung in Musical Standard. Es ist das eine sehr verbreitete englische Musikzeitung. Auch bei Herrn Bagster bitte Sich auf mich berufen; ich bitte an Herrn Bagster aber nicht vor Weihnachten, sondern gleich nach Weihnachten senden. Ich werde ihm Ende dieser Woche schreiben u. ihm schon von Ihrer Sonate schreiben; lassen Sie also meinen Brief eher in Wien sein.
Ihr Herr Verleger muß Ihnen doch die dazu nötigen Exemplare geben!
Sie können Sie denken, daß ich Ihre Sonate überall hin bestens empfohlen habe resp empfehlen werde; natürlich „direkt vorschreiben“ kann ich den Herren nichts; ich kann dieselben nur intensivst auf das Werk aufmerksam machen. Ich bitte nochmals sehr darum, all die Exemplare genau so zu versenden wie ich Ihnen angebe. In München war ich bei Rheinberger u. habe ihm gegenüber Ihre Sonate ebenfalls sehr gelobt.
Nehmen Sie mir nur nicht übel, wenn ich Sie diesmal so lange auf Antwort habe warten lassen mußte; ich konnte nicht früher schreiben.
Ich werde Ihnen stets Nachricht geben, wenn in den Blättern etwas über Ihre Sonate erscheint.
Daß Sie Sich mein op. 46 bestellt haben freut mich sehr; haben Sie das Werk erhalten? Opuszahl ist die Hauptsache bei Bestellungen (Aibl, München) Ich bin gespannt, was Sie zu dem Werke sagen; ich bin darin bis an die äußerste Grenze der harmonischen u. technischen „Möglichkeit“ gegangen. Es würde mich sehr interessieren, was Sie zu dem Ding sagen, u. bitte Sie, mir darüber zu schreiben.
Im März 1901 werde ich Ihnen direkt senden.
Haben Sie auch nach Redaktion der Neuen Musikzeitung (Stuttgart) gesandt? Bitte nicht vergessen! Ich habe da dem Herrn Redakteur Ihre Sonate ebenfalls schon wärmstens empfohlen! Werden Sie sehen, in baldiger Zeit werden Sie mehrere andere Urtheile als in Musica sacra über Ihr Werk lesen!
Nun noch die besten Grüße u. recht
schöne Feiertage.
Lassen Sie recht balde etwas
von Sich hören.

Bester Gruß
Ihr
ergebenster
Max Reger.

Object reference

Max Reger to Joseph Renner jun., Weiden, 18th December 1900, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_postObj_01007042.html, last check: 27th July 2024.

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