Adalbert Lindner

Correspondence, Dedicatee, Performer

Gender
male
Profession
teacher
Birth
23rd April 1860
Death
30th November 1946
MRI-Identifier
mri_pers_00006

Name
Adalbert Lindner
Used Name
Adalbert Lindner

References to Reger
    Correspondence, Dedicatee, Performer
References to others

1.

Adalbert Lindner (undatiert). – Max-Reger-Institut, Karlsruhe.
Adalbert Lindner (undatiert). – Max-Reger-Institut, Karlsruhe.

Adalbert Lindner, geboren am 23. April 1860 im oberpfälzischen Neukirchen zu St. Christoph (heute zu Georgenberg gehörend) nahe der tschechischen Grenze, wurde 1873 Schüler an der Weidener Präparandenschule, wo er u.a. von Josef Reger unterrichtet wurde. Nach seiner Ausbildung wurde er 1879 selbst als Hilfslehrer nach Weiden berufen, wo er 1882 zum Schulverweser aufstieg und bis 1918 als Schullehrer tätig war. 1880 trat er dem Weidener Liederkranz bei, dem auch Josef Reger angehörte; für diesen Männerchor komponierte Max Reger 1898 seine Hymne an den Gesang op. 21. Ab 1883 nahm Lindner den Kantorendienst an der Weidener Stadtkirche St. Michael wahr, 1885 erhielt er die Organistenstelle. Ab 1903 betrieb er einen Klavier- und Harmoniumhandel, den 1912 sein Sohn Max übernahm. Lindner starb am 30. November 1946 in Weiden.

1.1. Reger-Bezug

Ab Oktober 1884 nahm Reger privaten Klavierunterricht bei Lindner. Dieser bestärkte ihn in der Absicht, Musik zu studieren, und sandte 1888 Regers Erstlingswerk, die Ouvertüre h-moll (WoO I/1), an Hugo Riemann. Während des Studiums blieb Reger in engem Kontakt mit seinem früheren Lehrer, und nach der Rückkehr 1898 nach Weiden war Lindner dort wiederum sein engster Berater und Freund. Vor der Übersiedlung nach München schenkte Reger ihm deshalb Ende August 1901 zahlreiche Manuskripte, die heute den Kernbestand der Max-Reger-Sammlung im Stadtarchiv Weiden ausmachen.

Angesichts ihrer freundschaftlichen Verbindung mag es erstaunen, dass sich in Regers Œuvre nur eine Widmung an Lindner findet, nämlich die der Drei Chöre op. 6. Eine Erklärung liefert vielleicht eine spätere Postkarte, in der Reger Lindner zwar “eine „gute Haut“” nannte, “doch enorm philistrig und ebenso katholisch!” und “wie aber Leute, die eben ihr ganzes Leben in einer Kleinstadt verbracht haben, ohne Urteil”.1 Die Erinnerungen an seinen berühmten Schüler hielt Lindner in dem Buch Max Reger. Ein Bildnis seines Jugendlebens und künstlerischen Werdens (Stuttgart 1922) fest. Nach Regers Tod setzte sich Lindner, der stets als dessen »erster Lehrer« und »Mentor« gewürdigt wird, weiterhin für die Verbreitung von dessen Werk ein, auch als Herausgeber. 1938 wurde ihm von der Stadt Weiden die neu geschaffene Max-Reger-Plakette verliehen; 1939 dirigierte er bei der ersten Weidener Max-Reger-Woche die Hymne an den Gesang.


1
Postkarte an Karl Straube vom 19. August 1905, in Straube-Briefe, S. 95.
Object reference

Adalbert Lindner, in: Reger-Werkausgabe, www.reger-werkausgabe.de/mri_pers_00006.html, last check: 6th May 2024.

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